Großeinsatz am NOK : 400 Einsatzkräfte bekämpften Feuer – Luxusyacht und Halle abgebrannt
Jan-Ole Puls
· 03.07.2024
Gelände wird evakuiert
Unübersichtliche einsatzlage bei der lürssen-werft, nicht das erste mal, dass es bei lürssen brennt.
Update vom 03.07.2024: Auf der Lürssen-Werft in Schacht-Audorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist am Dienstagmorgen ein Großbrand in einer Schiffbauhalle ausgebrochen. Die genaue Brandursache und der Zustand des in der Halle liegenden Schiffes sind noch unklar. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein erheblicher Schaden in mehrstelliger Millionenhöhe entstanden ist. Zur Brandbekämpfung waren Wasserwerfer des Lufttransportgeschwaders 63 (LTG 63) aus Hohn, Löschboote und Kettenfahrzeuge vor Ort. Aus Sicherheitsgründen wurden Teile von Schacht-Audorf einschließlich des Werftgeländes evakuiert.
Nach 20 Stunden war der Brand schließlich gelöscht, insgesamt waren 400 Einsatzkräfte beteiligt. Das Technische Hilfswerk und eine Brandwache der Feuerwehr blieben vor Ort. Eine NOK-Fähre mit einem Wasserwerfer unterstützte die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Durch den Brand sind das Dach und die Fassade der Halle teilweise eingestürzt. Es wird berichtet, dass große Löcher in den Seitenwänden entstanden sind und das Wellblech teilweise geschmolzen ist. Aufgrund der Rauchentwicklung mussten einige Anwohnerinnen und Anwohner in Teilen von Schacht-Audorf ihre Häuser verlassen. Rund 30 Personen waren betroffen und kamen vorübergehend bei Freunden und Verwandten unter. Betroffen war auch eine Kaserne, die derzeit als Flüchtlingsunterkunft dient.
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Erste Meldung vom 02.07.2024: Nach Angaben der Feuerwehr brennt eine Halle, in der sich eine Yacht befindet. Auch außerhalb des Gebäudes sind Flammen zu sehen. Es brenne in voller Ausdehnung, sagte ein Feuerwehrsprecher aktuell gegenüber dem NDR. Die Halle sei erst zwei Jahre alt. Ob sie gerettet werden kann oder niederbrennt, ist noch unklar. Um 11.05 Uhr soll ein Teil der Hallenwand eingestürzt sein. Zeugen berichten nach Angaben des NDR, dass mehrere Explosionen zu hören waren. Mehr als 100 Werftarbeiter stehen auf der Straße und blicken auf ihren brennenden Arbeitsplatz.
Nach Angaben der Polizei erlitt eine Person eine leichte Rauchgasvergiftung. Die weltbekannte Werft wird evakuiert. Es kommt weiterhin zu einer starken Rauchentwicklung. Einsatzkräfte aus dem gesamten Raum Rendsburg wurden zu dem Brand bei Lürssen gerufen. Das Gelände ist abgesperrt und steht voller Feuerwehrautos. Die Warnapp “Nina” meldet eine Rauchentwicklung im Bereich Schacht-Audorf. Fenster und Türen sind geschlossen zu halten. Die Rauchsäule soll laut dem Radiosender RSH bis nach Kiel ziehen. Der Gefährdungsbereich wurde dementsprechend vergrößert.
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal fahren zurzeit keine Schiffe. Auf den Fähren, die den Kanal überqueren, haben die Fahrzeuge der Rettungskräfte Vorfahrt. Mehr als 200 Einsatzkräfte sind bereits vor Ort, weitere wurden angefordert. Nach verschiedenen Quellen soll es sich um die 75 Meter lange Superyacht “Honululu” handeln.
Die Einsatzlage sei unübersichtlich, so die Feuerwehr. Zunächst sei nur eine leichte Rauchentwicklung gemeldet worden, erklärt Michael Heinrich von der Polizei Neumünster verschiedenen Zeitungen. Die Feuerwehr versucht derzeit, die Hallenwände von außen zu kühlen, um die Temperatur im Inneren zu senken. Vorsorglich wurden auch zwei Rettungshubschrauber mit Notärzten zur Lürssen-Werft geschickt, die aber bereits wieder abgezogen seien. Außerdem stehen rund zehn Fahrzeuge des Rettungsdienstes bereit. Die dunkle Rauchsäule über der Schiffshalle ist weithin sichtbar.
Laut dem Feuerwehrsprecher werden die Löscharbeiten noch mehrere Stunden anhalten.
2018 kam es auf dem Gelände in Bremen-Aumund zu einem Großbrand im Schwimmdock, darin lag das Yacht-Projekt “Sassi”. Das gesamte Gelände wurde evakuiert und rund 110 Einsatzkräfte – darunter auch Mitarbeiter der Meyer-Werft – nahmen an den Löscharbeiten teil. Personenschäden hat es im September 2018 nicht gegeben. Das Feuer konnte am nächsten Morgen unter Kontrolle gebracht werden. Das Schiff “Sassi”, das ursprünglich im Jahr 2020 fertiggestellt werden sollte, wurde als Totalschaden angesehen.
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